Be to be

Letztlich mit einem alten, aber jüngeren Freund getroffen. Das Gespräch etwa folgendermaßen eröffnet:

„Ich, Johannes, spüre, dass ich in die Zielgerade einbiege. Noch ein paar Meter, und ich reiße das Band. Bis dahin gebe ich (wie man so schön sagt: noch einmal) alles.“

Zwei Assoziationen

Erstens. Ich hatte gesagt: in die Zielgerade einbiegen; die Wahrheit ist: Ich bin in der Ziegeraden. Einbiegen klingt nur weniger bedrohlich, rückt den Ziellauf in die Ferne.

Zweitens: noch einmal. Tatsächlich hatte ich das so gesagt: noch einmal – ganz so, als ob ich in meinem Leben bisher immer alles gegeben hätte; von wegen.

Selbsttäuschung im Alltag durch sprachliche Unschärfe. Selbsttröstung durch floskelhaftes Geschwätz.

Be to be

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