Milde lächeln! Check!

Ich hab’s schon mehrfach gesagt, will’s aber für alle auf wortport.de Neuhinzugekommenen gerne wiederholen: Rechtschreibfehler interessieren mich nicht. Nicht mehr. Dass sich jemand verschreibt, halte ich für genauso unvermeidlich wie Ehebruch und Schmiergeld – genauso alltäglich, genauso banal*.

Rechtschreibfehler interessieren mich nicht, es sei denn, sie demonstrieren mehr als eine Rechtschreibschwäche oder sind witzig. Wie das folgende Beispiel, das witzig ist und mehr demonstriert als nur eine Rechtschreibschwäche, nämlich eine, wie ich meine, Portion Hochnäsigkeit.

Der ausgezeichnete Newsletter des Berliner Tagesspiegels „Checkpoint“ (er wurde tatsächlich dieser Tage ausgezeichnet mit dem Grimme Online Award) wird verfasst von Lorenz Maroldt. Maroldt ist gestern in Urlaub gegangen, ihn vertritt Robert Ide, der dickbackig seine Leser begrüßt: „Guten Morgen, oder besser gesagt: Tachchen! Wenn ich mich vorstellen darf: Robert Ide, berlinernder Berliner, Ressortleiter Berlin und ab heute im Checkpoint für Sie da. Denn Lorenz Maroldt ist erst mal weg, den Ostsee-Strandkorb habe ich für ihn vorgewärmt – nun vertreten wir uns hier und dort.“

Und dann passiert folgendes im aktuellen Checkpoint: Der Jungspund Ide macht sich lustig über die Rechtschreibfehler eines italienischen Lokals in Berlin.

Bildschirmfoto 2015-07-14 um 09.05.03

Das, wie ich finde, hätte er bleiben lassen sollen.

Was meint ihr da draußen?

PS: Wenn ihr den Screenshot aus dem Newsletter komplett sehen wollt, müsst ihr wahrscheinlich zweimal aufs Bild klicken. Ich bitte um Nachsicht.

* Dass Ehebruch banal ist, stimmt nur in einem Fall seiner Bedeutung: Er ist alltäglich. Dass die Konsequenzen daraus banal seien, will ich damit nicht zum Ausdruck gebracht haben.

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