Artefakt fürs „Museum zum blühenden Blödsinn“

Aufruf zum Crowdfunding

Ich bitte um Mithilfe!

Museen sind Verwalter und Bewahrer der Menschheitsgeschichte. Hinter ihren Mauern versammeln sie jegliche Facetten, deren der homo sapiens mächtig ist oder war. Bekannt sind Kunstmuseen, Wissenschaftsmuseen, Kulturmuseen; wer es zu Lebzeiten zu etwas gebracht hat, kann sich ein eigenes Museum einrichten, um post mortem bestaunt zu werden – die armen Seelen, pardon: Plastinate bei Gunther von Hagens’ Körperwelten fallen einem da ein.

Was bisher fehlte (sollte ich mich täuschen, so bitte ich um Aufklärung), ist ein Museum des blühenden Blödsinns. Ein Museum, das beispielsweise solch verwirrende Artefakte vitrinisiert wie eine Taschensonnenuhr, den funktionierenden Einkaufswagen oder den idealen Politiker – alles Dinge, deren vorgebliche Existenz dazu eignet, bei näherer Betrachtung eine gewisse Leere im Kopf zu erzeugen.

Um solch ein Museum zu gründen und zu errichten, starte ich eine Kampagne via Crowdfunding und bitte um rege Unterstützung. Ab sofort darf gespendet werden.

Medizinphilosophie

Das erste Ausstellungsobjekt habe ich bereits gefunden – Stefan Brandl von der Passauer Woche hat drauf aufmerksam gemacht: das Einschussloch in einem Selbstmörder! Es handelt sich um eine medizinische Sensation, die angetan ist, Bornschusters Lebensklugheit zu bekräftigen.

„Bornschouster“, wie er mit dem Zungenschlag der Einwohner des Goldenen Grunds im Kreis Limburg genannt wurde, galt als der Dorfphilosoph (ich schreibe bewusst „der“ Dorfphilosoph, denn der männliche Artikel übernimmt hier quasi die Funktion eines Demonstrativpronomens: Jener „Bornschouster“ war nicht nur irgendein philosophisch angehauchter Tagedieb, sondern der Philosoph des Dorfes Erbach im Taunus. Unvergessen, wie er sich am Stammtisch in die Diskussion einmischte, seine geliebte Eckstein zwischen den Fingern und das Binding-Bier in der anderen Hand: „Frieer (ich bitte um Nachsicht für meinen Versuch, den Dialekt in die Schriftform zu gießen; Bornschuster meint früher) ging die Sunn iwwer Beuerbach unner (früher ging die Sonne über/hinter Beuerbach unter) – heid iwwer Daabern (heute über Dauborn). Weld! Wu bisde higeritscht?“

Bornschuster ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Seltsamkeiten wie den von Brandl beschriebenen Kopfschuss kommentierte er auf zugleich kopfschüttelnde wie nickende Weise: „Es gidd naud“, wusste er, „woded nit gidd!“ Nichts, was es nicht gibt.

Viel Spaß – und eine gute Zeit!

[su_frame]PaWo s:w 1
[/su_frame]

Twitter
Facebook
LinkedIn
WhatsApp