Sorglos

Mit „Etwas zu sorgloser Umgang“ wird ein Artikel der Passauer Woche vom April 2009 eingeleitet. Der Vorwurf trifft nicht nur den geschilderten Vorfall, sondern auch Journalist und Redaktion. Drei Beispiele aus einem Artikel, wie er so gar nicht hätte erscheinen dürfen. Ein Klick auf das Foto links zeigt die Stellen im Artikel an.

  1. Falscher Bezug: Das Prädikat „wurde … eingebrochen“ steht im Singular, es umfasst aber auch das Subjekt „acht Stahlfächer“. Mindestens also hätte es heißen müssen: „und acht Stahlfächer wurden(!) aufgebrochen.“
  2. Waffen gehören in die Waffenkammer, doch sie lagen nur in Stahlfächern. Das kann man erschreckend nennen, dann aber hätte der Satz lauten müssen: „Erschreckenderweise lagen die Waffen nicht in der Waffenkammer.“ Das nun wiederum hat der Journalist nicht geschrieben, sondern: „Erschreckenderweise hätten die Waffen in den Stahlfächern nicht liegen dürfen.“ Er verknüpft das Erschrecken mit einem Konjunktiv und einem falschen Bezug. Er hat drauflosgeschrieben und Schwachsinn verbreitet.
  3. Mag ja sein, dass die Dienstanweisung jährlich erneuert wird, aber ich glaube nicht daran: Die Dienstanweisung gibt es einfach, sie hat kein Verfallsdatum. Was die Beamten sehr wohl per Unterschrift einmal im Jahr nachweisen müssen: dass sie die Anweisung kennen. Aber das hat der Journalist nicht geschrieben, und ein Chefredakteur hat es durchgehen lassen. Erschreckenderweise, wie man dort schreiben würde …

Meine Oma sagte: Was nichts kostet, taugt nichts. Die PaWo gibt’s umsonst.

Viel Spaß – und eine lehrreiche Zeit!

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