Don Winslow – nur ein Abschreiber?

Alle Welt, wie man so sagt, schwärmt von Don Winslow. Mit Recht, wie ich finde, auch wenn es

ein wenig anstrengend sein kann, seiner amerikanisch gefärbten Lakonie zu folgen. Winslow schreibt in überraschenden Strukturen, er ist einfallsreich, unterkühlt, ein Eklektiker, was das Schreiben betrifft. Winslow schreibt, wie andere Filme machen (Oliver Stone hat Winslows Roman Zeit des Zorns unter dem Titel Savages verfilmt, der Autor selbst schrieb das Drehbuch). Sein Sujet ist der Drogenkrieg in Mexiko und den angrenzenden US-amerikanischen Staaten, besonders Kalifornien.

Was kaum jemand weiß: Winslow hat einen Vorläufer, Andrew Vachss. Vachss schrieb in den achtziger und neunziger Jahren sogenannte Hardboiled-Krimis. Detektiv Burke ist seine überaus hartgesottene Hauptfigur, die im Kinderschändermilieu ermittelt. Vachss’ Krimis lesen sich wie der Trompetenstoß, dem Winslow heute das Echo folgen ließ und lässt. Höchste Zeit, dass Andrew Vachss wieder zu Ehren kommt.

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