Soll ich KI im Lektorat nutzen? So treffen Self-Publisher die richtige Entscheidung

Wie hältst du’s mit der KI, lieber Self-Publisher?

Immer wieder wird sie kontrovers diskutiert, die Frage, was Self-Publisher nutzen sollten für die Überarbeitung ihrer Texte: eine KI oder einen menschlichen Lektor?

Das am weitaus häufigsten genannte Argument gegen die Buchung eines menschlichen Lektors lautet: »Zu teuer!« Hier dient die persönliche Situation als Basis für einen generellen K.O.-Schlag. 

Fakt ist wohl: KI-Tools sind aus dem Self-Publishing kaum noch wegzudenken. Doch ersetzen sie den menschlichen Lektor vollständig? Dieser Beitrag zeigt, wann der Einsatz von KI sinnvoll ist und wo das traditionelle Lektorat unverzichtbar bleibt.

Wie findest du die richtige Balance zwischen KI und menschlichem Lektorat?

Als Self-Publisher willst du Texte veröffentlichen, die fehlerfrei sind, stilsicher wirken und deine Leser erreichen. Gleichzeitig musst du die Kosten im Blick behalten. Wie also findest du die richtige Balance?

Fünf Schritte für bewusstes und strategisches Handeln.

1. Anforderungen für ein Lektorat klar definieren

Bevor du eine Entscheidung triffst, überlege:

  • Wie wichtig ist mir absolute stilistische Feinheit?
  • Geht es mir vor allem um schnelle Fehlerkorrektur?
  • Möchte ich Texte mit emotionaler Tiefe und individuellen Nuancen?
  • Wie hoch ist mein Budget fürs Lektorat?

Wenn du beispielsweise einen wissenschaftlichen oder technisch klaren Text veröffentlichen willst, reicht eine KI-basierte Grundkorrektur vielleicht aus.

Für erzählerische Texte, Romane oder emotionale Inhalte ist der menschliche Blick unerlässlich.

2. Vorteile und Grenzen von KI im Lektorat

Was KI bringt

  • Schnelle Korrekturen bei Rechtschreibung und Grammatik
  • Automatisierte Vorschläge für bessere Formulierungen
  • Unterstützung bei der Strukturierung und Lesbarkeit

Was KI nicht kann

  • Stilistische Feinheiten erkennen und verbessern
  • Emotionen und Tonalität differenziert beurteilen
  • Kontextabhängige Fehler vermeiden (z. B. Ironie)

Wenn deine Priorität Effizienz und Kostenersparnis lautet, bietet KI Vorteile. Wenn Qualität, Persönlichkeit und Tiefe zählen, stößt du an Grenzen. Und die tun weh, wenn die Bewertungen bei Amazon auf niedrigem Niveau bleiben.

3. Hybridlösungen: KI und menschliches Lektorat kombinieren

Die beste Strategie für Self-Publisher ist die Kombination beider Welten:

  • Nutze KI-Tools als »Sparringspartner«! Kopiere Passagen in die KI deiner Wahl, und widme dich dem Feedback in aller Ruhe. Vorm Monitor, im »stillen Kämmerlein«, fällt das vermutlich leichter als der Umgang mit dem, was der Lektor angemerkt hat. Jeder, wirklich jeder Lektor kann hier von teils haarsträubenden Reaktionen so mancher Autoren berichten.
  • Nutze KI-Tools für die erste Durchsicht und eine schnelle Fehlerkorrektur.
  • Engagiere anschließend einen menschlichen Lektor, der deine Texte auf Stil, Ton und Inhalt prüft.

Diese Methode spart Zeit und Kosten, ohne die Qualität zu gefährden.

4. Praktische Checkliste für deine Entscheidung

Entscheidungskriterium

Empfehlung

Beispiel

Textart

Erzählerisch, emotional → menschliches Lektorat

Roman, Memoiren

 

Sachlich, formal → KI möglich

Ratgeber, Fachtexte

Budget

Niedrig → KI als Einstieg

Neue Autoren mit kleinem Budget

 

Mittel bis hoch → Hybrid

Self-Publisher mit Qualitätsanspruch

Zeitrahmen

Kurz → KI zur Effizienzsteigerung

Eilige Veröffentlichungen

 

Mehr Zeit → Menschlicher Feinschliff

Qualität vor Zeitdruck

5. Den Nutzen von KI und menschlichem Lektorat erkennen

Nutze KI als Werkzeug, nicht als Ersatz! Damit gewinnst du

  • mehr Zeit für die kreative Arbeit
  • Sicherheit, dass einfache Fehler entfernt sind
  • die Chance, deine persönliche Handschrift durch den Lektor hervorzuheben.

Verlass dich nicht allein auf die Technik! Deine Leser merken, wenn Texte künstlich wirken oder oberflächlich bleiben, auch wenn sie es vielleicht so nicht formulieren können. Sie merken es, deine Leser, sie spüren es, ihr Unbehagen an deinen Texten spricht sich herum, oder, schlimmer noch: Deine Texte werden ignoriert.

Fazit

Ob du KI als Self-Publisher einsetzt oder nicht, hängt von deinen Zielen ab, von den Textensorten, die du produzierst, und von deinen (finanziellen) Möglichkeiten.

Als Self-Publisher profitierst du am meisten von einer Hybridlösung: KI für schnelle Korrekturen – menschliches Lektorat für den Feinschliff.

Welche KI für dich in Frage kommen kann, und, viel wichtiger noch: Wie du sie nutzt, darüber liest du in einem späteren Beitrag.

Bis dahin: happy writing!

Feedback gewünscht?

Bewirb dich um eines von drei kostenlosen Kurzexposés. Wirf deinen Hut in den Ring, schreibe eine Mail an buero@wortport.de, danach heißt es abwarten. Annahmeschluss ist der 20. August, ich melde mich bei dir, wenn du ausgelost wurdest. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Credits Titelbild

Auf Unsplash fand ich dieses Bild einer weiblichen Armee von Robotern; geschossen und kostenlos zur Verfügung gestellt hat es julien Tromeur.

Herzlichen Dank, Julien!

Twitter
Facebook
LinkedIn
WhatsApp