Mein Unwort des Jahres: kreieren

Habe ich hier schon einmal meinem Unmut über das Wort kreieren Auslauf geschenkt? Nein? Dann tue ich das jetzt!

Säße ich in der Kommission, kreieren wäre mein Spitzenkandidat für das Amt des Unworts des Jahres! Und warum?

Unwort des Jahres: unlesbar!

Weil ich es ständig so lese: „krei-e-ren“ statt „kre-ie-ren“ – und das klingt in meinen Ohren wie die letzte Wellenform eines Synthesizers in der Schrottpresse. Am schlimmsten in der Form kreiert – da sehe ich vor mir ein Baby mit Latz um die Brust nach verlorenem Kampf ums Mittagessen, dem der Widerwillen das Essen wieder aus dem Magen gedrückt hat. Es gab Spinat.

Das Schriftbild liefert keinerlei Handhabe, krei-e-ren anders zu lesen – ich bin da blödsinnigerweise konditioniert. Und reichlich konservativ.

Gott kreierte die Welt in sieben Tagen. Was die wohl alles beinhaltet?

Oh, mein Gott!

Viel Spaß – und eine kreative Zeit!

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