Falscher Genitiv: Die PaWo denglisht

Der Genitiv ist die zweite von vier Formen, in denen ein Hauptwort (ein Substantiv) erscheinen kann. Der Genitiv bezeichnet den Besitz oder eine Zugehörigkeit.

Im Deutschen wird der Genitiv ganz einfach gebildet: Ist das Substantiv männlich oder sächlich, erhält es im Genitiv ein angehängtes „s“: der Kater – des Katers; das Tor – des Tors.

Ist das Substantiv weiblich, ändert sich seine Form nicht: die Tante – der Tante; die Lampe – der Lampe; die Bundesregierung – der Bundesregierung.

Obwohl es leichter ist: man muss es halt wissen!

Im Englischen ist’s noch leichter: Da hängt man ein „s“ ans Hauptwort, schiebt den Apostroph dazwischen – fertig ist der Genitiv! Und falls das Hauptwort auf „s“ endet, braucht es nur den Apostroph: „The kids’ cars drive fast!“ Die Pawo hätte also titeln müssen: „Steve Jobs’ Brille kommt aus Hundsdorf“. Hat sie aber nicht getan.

Drei Gründe kann es meines Erachtens dafür geben:

  • Der Platz hat nicht gereicht
  • Der fehlende Apostroph ist ihnen gar nicht aufgefallen
  • Bei der PaWo glaubt man, der Chef von Apple heiße Steve Job.

Fehlender Platz kann mit ein bisschen Spationierung in Quark XPress geregelt werden oder, besser noch, mit einer anderen Headline: Brille von Steve Jobs aus Hundsdorf – drei Zeichen kürzer und somit gar Platz bietend für das von der PaWo ansonsten gerne benutzte Ausrufezeichen!

Des Spaßes viel – und eine gute Zeit!

PS: „Denglish“ bezeichnet die Verballhornung aus Deutsch und Englisch.

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