Wenn die Natur so variantenreich ist: warum sind es dann nicht auch die Autoren?

Zitat aus einem Interview:

Wir sind bislang einfach zu doof dazu. Deutsche Fernsehsender werden dominiert von risikoscheuen, selbstzufriedenen Typen mit Provinzhorizont und dem Hauptanliegen, möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Also setzen sie auf Seilschaften und Rezepte, hinter denen sie ihre Unfähigkeit verbergen. Um es mal etwas zu verkürzen: Hauptsache Ferres, Berben oder Furtwängler sind dabei.

Wenn Sie heute zu einem Programmchef gehen und ihm ein Serien-Script à la ›Breaking Bad‹ vorstellen – krebskanker Chemielehrer mit schwangerer Frau und körperbehindertem Sohn zu Hause wird aus Geldnot zum Crystal-Meth-Dealer –, haben Sie drei realistische Szenarien. Entweder er rät Ihnen zum Berufswechsel. Oder zum Psychiaterbesuch. Oder aber er sagt: ›Klingt super! Was halten Sie davon, wenn Heiner Lauterbach den Lehrer macht?‹«

Ich mag solch scharfgeschnittene Ansichten; und der leise Verdacht packt mich, dass Medienforscher Lothar Mikos damit auch ein ganz grundsätzliches Problem beschreibt, das vor allem den als Self Publisher veröffentlichenden Autoren eignet: fehlende Originalität und mangelnde Kreativität.

Quellen
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2014/beobachten/wir-serienmuffel

https://www.zeit.de/kultur/film/2014-03/fernsehserien-usa-kritiker-alan-sepinwall?page=2#comments

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