Content is king? Über das Texten und Schreiben

Die Sache ist einfach: Das Netz, das Internet lebt von seinen Inhalten. „Content is king“ sagen die Fremdsprachler, der Inhalt zählt. Und ich sage: „Nicht ganz!“ Denn besser ist: „Good content is king!“

Wer Inhalte braucht, schreibt sie selbst oder lässt sie schreiben. Fürs Schreibenlassen muss man Geld bezahlen, und nun wird’s marktwirtschaftlich …

Das Beste zum niedrigsten Preis gibt es nicht …

… auch wenn sich das Begehr von Textsuchenden in diese Richtung streckt. Verständlich zwar und nachvollziehbar, aber wirtschaftlicher Nonsense.

Zweitens: SEO und die damit verbundene Keyword-„Seuche“ wird immer Relevanz besitzen – allerdings entwickelt sich auch Googles Software in Richtung Qualität: Wer verlässliche Information liefert, eingewickelt in unwiderstehliche Worte, erhält den Lorbeerkranz, sprich: die entsprechende Position bei Google, Bing et al. Und warum? Weil Menschen zwei Dinge suchen: Lösungen und/oder Unterhaltung. Wer das liefern kann, ist der Meister.

Aus dieser Sicht heraus scheint mir ein guter Texter (eine gute Texterin) der zu sein, der schreiben kann. Nicht abschreiben. Das ist der Urspung von allem. Und er (sie) muss recherchieren können. Beides benötigt Zeit.

Zeit ist Geld

Texter (Texterinnen) müssen Geld kosten, gutes Geld. Wer das nicht einsieht, leidet an gleich mehrerlei Gebrechen:

  • Er hat keine Ahnung von Texters (Texterins) Leben – und es interessiert ihn auch nicht
  • Er entwertet des Texters (der Texterin) Arbeit – und mir ist bewusst, dass auch das einen Auftraggeber nicht sonderlich berührt

Dadurch entwertet sich der Auftraggeber selbst: Wer für gute Arbeit nicht entsprechendes Geld zu zahlen bereit ist, muss sich mit minderer Qualität zufriedengeben. Aus welchem Grund sich mancherorts das Äquivalent gebildet hat „1 Cent = 1 Wort“ ist mir schleierhaft. Wer meine Kenntnisse anzapfen will in Sachen Musik, Astrologie, Finanzen, Pädagogik, PR, Werbung, bezahlt dafür. Oder lässt es sein und macht seine Erfahrungen mit der Anonymität von textbroker & co.

Wer textbroker & co. ins Spiel bringt, demonstriert, wie wenig am Herzen ihm das eigene Geschäft liegt. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Punktuell kann, darf, ja soll man die Content-Lieferanten ruhig einsetzen; sobald sich aber das Geschäft verändert, sich entwickelt, ist es gut, wenn man Partner zur Seite hat, die nicht jedesmal neu gebrieft werden müssen. Sondern die verstehen, worum es geht. Zeit ist Geld.

Ich schreibe bei suite101, wo ich mich austoben kann. Ich veröffentliche bei pagewizz.com, wo ich noch mehr Freiheiten genieße als bei suite101. Ich nutze textprovider, wenn ich sonst nichts zu tun habe. Und ich freue mich über Auftraggeber, die wissen, was sie an mir haben: Loyalität, Verlässlichkeit, Know-how. Damit komme ich zum letzten Punkt.

Nur weil jeder Musik hört, hat nicht jeder automatisch „Ahnung“ von Musik. Nur weil jeder irgendwie schreiben kann, kann nicht jeder automatisch schreiben. Auftraggeber verwechseln das gerne einmal und bringen Wünsche ins Spiel, die man ihnen austreiben muss, will man auf Dauer sein Niveau halten zum Nutzen seiner Auftraggeber.

Viel Spaß – und eine gute Zeit!

PS: Diesen (leicht abgewandelten) Beitrag gibt es bereits als Gästebucheintrag auf Peer Wandigers immer wieder gerne besuchter Seite.

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