Wenn Enten schwimmen und Astrid zuschaut

Unsere Enten waren verschwunden. Zwei süße chinesische Schneckenvernichter-Enten. Die Trauer meiner Frau kannte keine Grenzen. Bis zu jenem Tag, als sie atemlos das Haus betrat und schon vom Flur aus rief: „Astrid hat sie beim Schwimmen in der Donau gesehen!“ Astrid ist unsere Freundin, ich kenne und schätze sie als vernünftige Frau, und so schien mir naheliegend, mich zu erkundigen: „Astrid schwimmt in der Donau?“

Den Blick, den meine Frau mir daraufhin zuwarf, kenne ich – weshalb ich es vorzog, spazieren zu gehen. Später am Abend unternahm ich noch einen Versuch, die Wogen zu glätten, doch sie blieb unnachgiebig: Es sei ja wohl klar gewesen, sagte meine Frau, dass sie die Enten gemeint habe …

Im Vertrauen (aber bitte nicht weitersagen): Klar war‘s auch mir klar, nur so fand ich‘s lustiger. Und die Grammatik gibt es allemal her: Der Sinn des fraglichen Satzes ist nicht eindeutig: „Beim Schwimmen“ können sowohl die Enten gewesen sein wie auch Astrid. Eine mögliche klare Formulierung hätte lauten können: „Astrid hat die Enten in der Donau schwimmen gesehen!“

Bis bald – und eine schöne Zeit!

Chinesische Schneckenenten

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