Zusammen oder getrennt? Das Kreuz mit der Rechtschreibung

„Wenn Sie diese Seite sehen, ist irgendetwas schiefgelaufen!“

So steht’s bei mir, wenn Ihre Zahlung für einen Korrekturauftrag via PayPal nicht funktioniert hat. Aber muss es nicht heißen: schief gelaufen?

Nein, muss es nicht. Und es ist sogar recht einfach, sich den Unterschied zu merken: Wenn die Begriffsbildung (aus ‚schief‘ und ‚gelaufen‘) nicht in einem realen Sinn gedacht ist, wenn sie also eine übertragene Bedeutung besitzt, schreibt man‘s zusammen: schieflaufen, schwarzsehen, gutfinden.

Zusammen oder getrennt – so einfach ist das? Denkste!

Bei ‚schieflaufen‘ stimmt das und auch bei ‚schwarzsehen‘ – bei ‚gutfinden‘ aber schon nicht mehr. Da meckert der Duden und verlangt die Schreibung nach den neuen Regeln: gut finden.

Und das bedeutet: Ich verstecke zu Ostern die Eier im Garten so, dass die Kinder sie gut finden können, sie also nicht lange suchen müssen. Ob das aber meine Frau wiederum gutfindet, diese feine und wesentliche Unterscheidung hat die Rechtschreibreform hinweggewischt.

Weswegen ich es (und, by the way, nicht nur in diesem Punkt) gutfände, sie zu ignorieren.

Bis bald – und eine schöne Zeit!

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